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Ausbau-Etappe Zollhaus Sachseln Eröffnung 2010

situation zollhaus

Ausgangslage

Die Umfahrung Sachseln wurde im September 1997 dem Verkehr übergeben, die Umfahrung Giswil ist seit Oktober 2004 in Betrieb. Beide Ortsumfahrungen mussten aus Umweltgründen gegenüber dem 1986 vorgelegten Variantenvergleich für die Nationalstrassen Brienzwiler – Ewil verlängert werden. Das verbleibende kurze Zwischenstück Giswil Nord – Ewil würde als Gemischtverkehrstrecke eine Unterbrechung der Homogenität mit entsprechender Reduktion des Sicherheitsniveaus bedeuten.

Konflikte zwischen dem Motorfahrzeugverkehr und den schwächen Verkehrsteilnehmern (Radfahrer, landwirtschaftliche Fahrzeuge) wären unvermeidlich. 1995 hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) dem Kanton die Planung des Zwischenstückes als Nationalstrasse 2. Klasse in Auftrag gegeben.

In einer ersten Phase wurden aus einer grossen Zahl von Lösungsmöglichkeiten fünf Varianten aufgezeigt, die sich hauptsächlich in der Linienführung der National- und Kantonsstrasse und bezüglich der Lage des Gasthauses Zollhaus unterschieden. Die bezüglich Verkehrsbedürfnisse und Auswirkungen beste Variante wurde dann zum Generellen Projekt 1997 weiterbearbeitet. Am 4. Oktober 1999 hat der Bundesrat dieses Generelle Projekt genehmigt.

Das anschliessend bearbeitete Ausführungsprojekt wurde gegenüber dem Generellen Projekt weiter optimiert. So wurden die Linienführung besser an die Topographie angepasst, die Tunnelportale verschoben und die Bachläufe weitmöglichst renaturiert, was sich positiv auf die Baugruben, die Materialbilanz und die Ökologie auswirkt, ohne die Kosten zu erhöhen. Die Planauflage mit dem Ausführungsprojekt vom 28. September 2001 und dem Umweltverträglichkeitsbericht fand im Mai 2002 statt. Am 23. Januar 2003 hat das UVEK dieses Ausführungsprojekt genehmigt.

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Projektbestandteile

Die Hauptmerkmale des Projektes sind:

  • Vollanschluss Giswil Nord als halbes Kleeblatt; Aufhebung des Halbanschlusses Sachseln Süd und der Zollhauskreuzung, mit Unterführung Kantonsstrasse (Brücke A8)
  • Tagbautunnel Zollhaus, 417 m lang zur Umfahrung der Liegenschaften Zollhaus und Paradisli und mit Funktion als Ökobrücke (Wildwechsel)
  • Anpassung der Schwerzbachstrasse mit niveaufreier Kreuzung der Brünigbahn und neuer Einmündung in die Kantonsstrasse
  • Verlegung der Brünigbahn, neues Trasse auf eine Länge von 650 m, mit Brücke über Schwerzbachstrasse
  • Offene Strecke Ewil der A8, bergseitig und parallel zur bestehenden Kantonsstrasse
  • Anpassung der Kantonsstrasse zwischen Zollhaus und dem Südportal des Tunnels Sachseln, mit Personenunterführung Zollhaus
  • Neuer Rad-/Gehwegverbindung Giswil – Zollhaus – Ewil mit Anschluss Richtung Grossmatt

Die Realisierung des Projektes verlangt nur unbedeutende Rodungen, die mit Ersatzaufforstungen vor Ort kompensiert werden können.

Durch die Verlegung der Schwerzbachstrasse kann neben dem Naturschutzgebiet Hanenriet, das vom Projekt nicht tangiert wird, eine grössere Ergänzungsfläche zum Schutzgebiet ausgeschieden werden.

Durch die Neugestaltung der vier von der Nationalstrasse gekreuzten Bachläufe können ausserdem rund 200 m Fliessgewässer ausgedolt und renaturiert werden.

7
Jahre

Bauzeit


2010

Eröffnung


417 m

Tagbautunnel

56
Mio.

Baukosten

Bauablauf Tagbautunnel

Phase 1

Arbeitsschritte
Baupiste

Abtrag bis Tunnelscheitel (etappenweise)

Böschungssicherung mit Nagelwand (Spritzbeton / Anker)

Bohrplanie

Phase 2

Arbeitsschritte Bohrpfähle (Durchmesser 90cm, alle 1,8m, Fundationstiefe 5m)

Phase 3

Arbeitsschritte Etappenweiser Aushub

Rückverankerung der Bohrpfähle

Ausfachung zwischen den Bohrpfähle mit Spritzbeton Betonierung Tunnel (Bodenplatte, Wände, Decke)

Abdichtung Decke und Wände

Phase 4

Arbeitsschritte Hinterfüllung Tunnel mit etappenweiser Entlastung der Anker Rekultivierung Gelände

Innenausbau Tunnel (Banket, Werkleitung, Fundation, Belag)

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Rahmenterminprogramm

Im Ausführungsprojekt wurde davon ausgegangen, dass bei einem Baubeginn anfangs 2003 das gesamte Zwischenstück Giswil Nord – Ewil nach einer Bauzeit von drei Jahren Ende 2005 eröffnet werden könnte.

Im Juli 2003 hat der Bundesrat das 7. Langfristige Bauprogramm verabschiedet. Der Abschnitt Giswil Nord – Ewil ist in diesem Programm neu auf 2007 bis 2010 terminiert.

Allerdings konnten mit der Umfahrung Giswil einzelne Teilobjekte des Abschnittes Giswil Nord – Ewil früher realisiert werden. Es sind dies der Vollanschluss Giswil Nord mit zugehöriger Bahnverlegung und Unterführung der Schwerzbachstrasse. Diese Objekte wurden zwischen Sommer 2003 und Herbst 2004 gebaut und sind mit der Eröffnung der Umfahrung Giswil in Betrieb genommen worden.

Die Eröffnung des A8 Abschnittes Giswil Nord – Ewil erfolgte am 23. September 2010.

Kosten Tunnel Zollhaus

Grundlagen:

– Kostenschätzung aus dem Detailprojekt 2009 (Preisbasis)

– Alle Beträge inkl. 7.5% MwSt.

7.1 Mio

1. Allgemeine Kosten Projektierung und Bauleitung, Geologie, Vermessung, Prüfungen, Untersuchungen, Qualitätssicherung, etc.

0.4 Mio

2. Landerwerb Landerwerb, Entschädigungen, Bewilligungen

48.5 Mio

3. Bau- und Anlagekosten

0.6 Mio

Vorbereitungsarbeiten

6.9 Mio

Anschluss Giswil Nord

16 Mio

Tagbautunnel Zollhaus

4.8 Mio

Betriebs- und Sicherheitsausrüstung

4 Mio

Offene Strecke Ewil

6.54 Mio

Anpassung Kantonsstrasse

2.4 Mio

Anpassung Schwerzbachstrasse

1.5 Mio

Rad- und Gehwege

3.1 Mio

Verlegung der Brünigbahn

1.4 Mio

Gewässerkorrektionen

0.9 Mio

Forst- und Landwirtschaftswege

1.5 Mio

Nebenanlagen und ökologische Ersatzmassnahmen

56.0

Gesamtkosten

Jährliche Betriebsaufwendungen Abschätzung der jährlichen Betriebs- und Unterhaltskosten; vorwiegend für den 400m langen Tagbautunnel Zollhaus)

ca. 25’000/Jahr

Unterhaltskosten

ca. 20’000/Jahr

Energiekosten

N8_Kaiserstuhl_Aussen_nachher

Obwalden und das A8-Grossprojekt

Visualisierung Portal Lungern

Das Tunnelprojekt - die Vorteile auf einen Blick

Situationsplan A8

Gesamtprojekt "Nationalstrasse A8" im Überblick

Weitergehende Informationen:

Projektorganisation